Medienmitteilung

Gutes Geschäftsjahr 2024 mit neuem Produktionsrekord

Die Kraftwerke Oberhasli AG (KWO) hat auch im Jahr 2024 zuverlässig und flexibel in ihren 13 Wasserkraftwerken nachhaltig Strom aus erneuerbaren Energien produziert. Im vergangenen Geschäftsjahr erzielte die KWO mit rund 2'600 GWh die höchste Jahresproduktion in ihrer Geschichte. Dank ihrer flexiblen und kurzfristig verfügbaren Maschinen hat die KWO wiederum zur Stabilisierung des Stromnetzes beigetragen. Im Mai 2024 reichte die KWO erneut das Konzessionsgesuch für die Vergrösserung des Grimselsees ein. Mit der Einbringung des letzten Betonkübels Anfang September waren die Betonarbeiten an der neuen Staumauer Spitallamm beendet. Zudem wurden drei neue Verwaltungsräte gewählt.


26.06.2025 Fotos – David Birri

Bei der Jahresproduktion verzeichnete die KWO 2024 mit 2'598.6 GWh einen neuen Rekord. Der alte Rekord mit einer Jahresproduktion von 2’500 GWh stammt aus dem Jahr 2003. Dieses aussergewöhnliche Ergebnis ist auf zwei Hauptfaktoren zurückzuführen: die ausserordentlich starken Schmelzwasserzuflüsse im heissen Sommer und die vollständige Entleerung des Grimselsees bis Anfang Dezember.

Nach der grossen Schneeschmelze folgten im Juli und August zwei Monate mit aussergewöhnlich hohen Temperaturen und entsprechend hohen Zuflüssen. Der Zufluss zu den Speicherseen im Aaretal von insgesamt 513.3 Mio. m³ Wasser liegt rund 21 % über dem 10-jährigen Mittel. Die gespeicherte Wassermenge in den Stauanlagen Oberaar, Grimsel, Gelmer und Räterichsboden lag Ende Jahr 24 % unter dem 10-jährigen Mittel. Der tiefe Füllstand ist auf die Grimselseeentleerung zurückzuführen. Die ausserordentlich hohe Jahresproduktion wirkte sich auf die mittleren Produktionskosten aus. Diese lagen bei 5,02 Rp/kWh, 1,16 Rappen tiefer als im Geschäftsjahr 2023. Der Gesamtumsatz belief sich im vergangenen Jahr auf CHF 164,4 Mio. Das sind 5,7 % weniger als 2023. Die Bilanzsumme beträgt neu CHF 857 Mio., das ist CHF 35 Mio. höher als 2023.

Die KWO beschäftigte im Berichtsjahr 451 Mitarbeitende und gehört zu den drei grössten Arbeitgebern in der Region Haslital. Die Anzahl Vollzeitstellen betrug 302. 15 Lernende in 8 verschiedenen Berufen durchliefen vergangenes Jahr einen Teil ihrer Berufsausbildung bei der KWO. 

Wechsel im Verwaltungsrat

An der 100. Generalversammlung der KWO im Alpinhotel Grimsel Hospiz nahmen rund 70 Personen teil, darunter auch ehemalige Verwaltungsratsmitglieder der KWO. Im aktuellen Verwaltungsrat kam es indes zu drei Wechseln. Der KWO-Verwaltungsrat besteht aus 12 Sitzen inklusive Präsidium. Folgende Personen sind von der Generalversammlung neu gewählt:

Kaspar Sutter, Regierungsrat des Kantons Basel-Stadt, Vorsteher des Departements für Wirtschaft, Soziales und Umwelt (an Stelle von Hans-Peter Wessels, ehem. Regierungsrat Kanton Basel-Stadt)

Margarita Aleksieva, BKW, Head of Business Unit Wind and Solar (an Stelle von Raphael Brütsch, Leiter Legal Services BKW)

Daniel Zumbrunnen, BKW, Head of Accounting & Tax (an Stelle von Martin Zwyssig, CFO BKW Energie AG)

Investitionen in den Unterhalt der Kraftwerksanlagen

Im Geschäftsjahr 2024 hat die KWO CHF 62,109 Mio. in Sachanlagen investiert. Die Investitionen in die Kraftwerksanlagen betrugen CHF 30,6 Mio und resultierten primär aus Vorleistungen für das Pumpspeicherkraftwerk Grimsel 4, dem Ersatz des Druckschachts Handeck 1 sowie umfassenden Instandhaltungsarbeiten am entleerten Grimselsee. 

Grosswasserkraft wichtig für das Schweizer Stromnetz

Die auch im vergangenen Jahr in hohem Mass erbrachten Systemdienstleistungen unterstreichen die Wichtigkeit der KWO für die Netzstabilität. Die Maschinen der KWO sind kurzfristig und flexibel verfügbar und können dann Strom produzieren, wenn es nötig ist. Die abgerufenen Redispatch-Leistungen verdoppelten sich, die Vorhaltung für Primärregelleistung erhöhte sich um 10 %. Die Abgabe von 2'460 GVarh Blindenergie, die für die Spannungshaltung im Höchstspannungsnetz notwendig ist, war um 7.5 % höher als im Vorjahr. Die grösste innerhalb von 10 Minuten erbrachte Leistungsänderung betrug beachtliche 1'042 MW und der grösste Tertiärregelleistungsabruf betrug 775 MW.

Unterhaltsarbeiten, Ausbauvorhaben und «Grimsel-Dialog»

Am 3. September 2024 wurde an der neuen Staumauer Spitallamm der letzte Block der Mauer betoniert. Insgesamt wurden 220'000 Kubikmeter Beton verbaut. Ab Dezember 20224 war der Grimselsee leer, damit der Durchstich für den neuen Grundablass sowie den Wasserausgleichsstollen in der alten Spitallammsperre ausgeführt werden konnten. Bei dieser Gelegenheit sind weitere Instandhaltungsarbeiten im Umfang von CHF 19 Mio. an Anlagen und Systemen für die Kraftwerke Grimsel 1 und Grimsel 2 vorgenommen worden. Rund 120 Personen arbeiteten während rund vier Monaten im Winter an der Grimsel. Die Arbeiten wurden termingerecht abgeschlossen. 

Die Planungsarbeiten für das Pumpspeicherkraftwerk Grimsel 4 haben Fahrt aufgenommen. Das Baugesuch für die Anlage mit einer Gesamtleistung von 150 MW wurde im Dezember 2024 eingereicht.

Der Bewilligungsprozess für das Speicherprojekt Trift ist nach wie vor blockiert. Zurzeit befindet das Verwaltungsgericht des Kantons Bern über die Beschwerde der Umweltschutzorganisation Aqua Viva und dem Grimselverein.

Seit 2023 läuft parallel der Dialogprozess «Grimsel-Dialog» mit den grossen Umweltverbänden, Kanton und Standortgemeinden für das Speicherprojekt Vergrösserung Grimselsee. Im Frühling 2024 schnürten die Parteien ein Paket mit gesetzlich festgelegten Ersatzmassnahmen und schlossen eine Vereinbarung ab. Das Konzessionsgesuch wurde am 28. Mai beim Amt für Wasser und Abfall (AWA) eingereicht. 

Grimselhydro und Grimselwelt

Der Dienstleistungsbereich Grimsel Hydro kann auf ein sehr solides Geschäftsjahr 2024 zurückschauen. Es war stark geprägt von der Winterbaustelle an der Grimsel. Eine erfreuliche Entwicklung weist der Deckungsbeitrag auf, dies kann als Qualitätsmerkmal für die Arbeiten von Grimsel Hydro betrachtet werden. Kunden legen den Fokus wieder stärker auf Qualität als lediglich auf Kosten.

Trotz schwierigen Wetterverhältnissen verzeichnet die Grimselwelt das zweitbeste Jahr ihrer Geschichte. Der Umsatz der Grimselhotels lag leicht unter Vorjahr. Mit knapp 16'000 Personen besuchten leicht weniger Gäste Kraftwerksführungen als im Rekordjahr 2023. Bei der Gelmerbahn beträgt die Auslastung über die ganze Saison gesehen rund 75 %.

Weitere Informationen:

KWO, Kraftwerke Oberhasli AG
Thomas Huber, Leiter Kommunikation
3862 Innertkirchen
+41 33 982 20 44

 

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