Medienmitteilung
Durchschnittliche Energieproduktion bei besserer Marktsituation
Im Jahr 2021 hat die Kraftwerke Oberhasli AG (KWO) rund 2180 Gigawattstunden Strom produziert, was dem Mittelwert der vergangenen Jahre entspricht. Dank ihrer flexiblen und kurzfristig verfügbaren Maschinen hat die KWO auch 2021 zur Stabilisierung des Stromnetzes beigetragen. Die Marktsituation für die Wasserkraft hat sich gegenüber dem Vorjahr verbessert, dies aufgrund der weltweit hohen Gas- und Kohlepreise. An den Kraftwerksanlagen wurden im Berichtsjahr mehrere umfassende Revisionen durchgeführt, so konnten beispielsweise die Sanierungsarbeiten der Wasserkraftanlagen am winterlichen Gelmersee gestartet werden.
10.06.2022 Fotos – David Birri
Bei der Jahresproduktion verzeichnete die KWO ein durchschnittliches Jahr. Die Produktion betrug
2184.3 GWh und liegt damit 0.8 Prozent unter dem Vorjahr. Dies entspricht dem Mittelwert der vergangenen 20 Jahre. Die Anlagen der KWO verzeichneten wegen des Rückbaus der 220 kV-Freiluftanlage in Innertkirchen von April bis September zum Teil massive Produktionsbeschränkungen wegen Ableitungsengpässen. Die Zuflüsse lagen mit 1709 GWh über dem langjährigen Mittelwert von 1673 GWh. Die mittleren Produktionskosten betrugen im Jahr 2021 5.3 Rp./kWh und liegen damit rund 8 Prozent höher als 2020.
Deutlich bessere Marktsituation für Wasserkraft
Das Jahr 2021 hat eine positivere Marktsituation für Strom aus Wasserkraft mit sich gebracht. Die Preise an den europäischen Strommärkten sind deutlich gestiegen. Dies aufgrund weltweit hoher Gas- und Kohlepreise. Zudem stiegen auch die Emissionspreise pro Tonne CO2 stark an. Die hohen Preise für fossile Energieträger haben auch Auswirkungen auf die Schweizer Strompreise, da sich diese am europäischen Markt orientieren. Der Gesamtumsatz der KWO betrug im vergangenen Jahr rund 142.6 Mio. CHF. Das sind 3 Prozent mehr als 2020.
Investitionen und Instandhaltungsarbeiten in Anlagepark und Infrastruktur
Die KWO hat 2021 13.3 Mio. CHF in ihre Anlagen investiert. Nicht berücksichtigt in diesem Betrag sind die Kosten für die Sanierung der Staumauer Spitallamm beim Grimselsee. Im Vorjahr betrugen die Investitionen 12.5 Mio. CHF. Im Berichtsjahr wurde unter anderem die Erneuerung des Kraftwerks Innertkirchen 2 für 6.8 Mio. CHF abgeschlossen. In diesem Kraftwerk sind Maschinen, Generatoren und Abschlussorgane erneuert sowie die Leitsysteme und die Turbinenregler ersetzt worden. Weiter wurden im Kraftwerk Grimsel 2 die über 40-jährigen Maschinentransformatoren ersetzt. Durch die direkte Anbindung der vier Pumpturbinen im Kraftwerk Grimsel 2 an das 220 kV-Netz sind die Transformatoren sehr hoher Beanspruchung ausgesetzt. Die Maschine im Kraftwerk Grimsel 1 ist seit 67 Jahren in Betrieb, eine Neuwicklung am Generator der Oberaarmaschine wurde nötig. Während 21 Wochen wurde am Generator die alte Wicklung demontiert, das Blechpaket am Stator kontrolliert, wo nötig instand gestellt und anschliessend die neue Wicklung eingebaut. Die Maschine konnte planmässig wieder in Betrieb genommen werden. An der Handeck starteten zu Beginn der Wintermonate die Arbeiten für die Revision der Anlagen am Gelmersee mit der Seeentleerung. Danach folgten die Sanierungsarbeiten der Drosselklappe und des Einlaufschützes des Gelmersees zum Kraftwerk Handeck 1.
Auf der Grossbaustelle «Ersatz Staumauer Spitallamm» liefen 2021 die Bauarbeiten in der dritten Saison weiter. Am 23. Juni 2021 erfolgte die feierliche Grundsteinlegung. In der ersten Betoniersaison wurden anschliessend 36’000 m3 Beton verbaut, mehr als doppelt so viel als ursprünglich geplant. Die Baustelle stiess auch im vergangenen Jahr auf reges Interesse und die Besucherzahlen auf dem Baustellenrundgang an der Grimsel waren entsprechend hoch.
Sicherheit für das Schweizer Stromnetz
Im Berichtsjahr hat die KWO wiederum zur Stabilisierung des Stromnetzes beigetragen, dies, weil die Maschinen flexibel und kurzfristig verfügbar sind und dann Strom produzieren können, wenn es nötig ist. So war die KWO nach wie vor an vielen nationalen Netzstützungsmassnahmen der Swissgrid beteiligt. Die Aktionäre der KWO (BKW, ewz, iwb, ewb) nahmen zudem aktiv am Systemdienstleistungsmarkt für Regelenergie teil. Die Sekundärregelung wurde im gewohnten Rahmen der Vorjahre angeboten, vorgehalten und erbracht. Bemerkenswert ist, dass die KWO 2021 so viel Primärvorhaltung erbrachte wie noch nie und mit 49 MW wurde hier auch ein neuer Maximalwert erreicht. Die Primärvorhaltung dient der Abfederung kurzfristiger Laständerungen im Hochspannungsnetz. Weiter wurde die KWO von Swissgrid erneut damit beauftragt, für die kommenden fünf Jahre im Falle eines Blackouts die Aufgabe als Netzwiederaufbauzelle für die Region Schweiz Mitte zu übernehmen.
Erfolgreiches Geschäftsjahr für Grimsel Hydro
Das Technologiezentrum Grimsel Hydro verzeichnete wiederum ein gutes Geschäftsjahr. Mit knapp 6 Mio. CHF lag der Umsatz rund 8 Prozent höher als im vergangenen Jahr. Im hydromechanischen Bereich führte Grimsel Hydro erneut zahlreiche Aufträge für grosse Kunden wie BKW, Axpo und SBB aus. In den letzten Jahren profilierte sich Grimsel Hydro nicht nur mit der Revision von Turbinen und Abschlussorganen, sondern auch durch externe Reparaturen und Instandsetzungen bei Kunden. Im elektrotechnischen Bereich wurde der Neubau des 220 kV-Unterwerks Innertkirchen, ein Swissgrid-Projekt, erfolgreich abgeschlossen. Die Fachstelle Ökologie erzielte mit ihren Dienstleistungen für externe Kunden und Wasserkraftbetreiber wiederum eine deutliche Umsatzsteigerung. Dies, obwohl im Herbst die Entleerung des Gelmersees einen Grossteil der Ressourcen intern band.
Grimselwelt bei Gästen beliebt
Dank der starken Positionierung der Angebote der Grimselwelt verzeichnete die KWO auch in den Sommermonaten 2021 viele Schweizer Gäste im Grimsel- und Sustengebiet. Mit der Öffnung der Oberaarbahn im Selbstfahrbetrieb im Juni hat die KWO ein weiteres, sanftes Tourismusangebot geschaffen. Die Frequenzzahlen lagen 2021 bereits leicht über den Erwartungen. Sehr beliebt war nach wie vor die Gelmerbahn, die das zweitbeste Resultat seit 2019 erzielte. Nach einer Pandemie bedingten Baisse im 2020 zog auch das Gruppengeschäft 2021 wieder an, erreichte aber noch nicht das Niveau der Vorjahre. Die Buchungen bei den Kraftwerksführungen hingegen normalisierten sich und lagen wieder ähnlich hoch wie vor der Pandemie. Die Grimselwelt Hotels spürten den nassen Sommerbeginn 2021, denn die Frequenzen sind stark wetterabhängig. Das wunderschöne Wetter im August und September vermochte hier Ausgleich zu schaffen. Die Auslastung im Historischen Alpinhotel Grimsel Hospiz und im Hotel und Naturresort Handeck war insgesamt gesehen gut. Sehr erfreulich ist die hohe Gästezufriedenheit im Hospiz mit rund 95 Prozent, an der Handeck liegt dieses mit 93 Prozent ebenfalls hoch.
Weitere Informationen:
KWO, Kraftwerke Oberhasli AG
Thomas Huber, Leiter Kommunikation
3862 Innertkirchen
+41 33 982 20 60