Gewässerschutz bei der KWO

Die Berge in der Schweiz sind eng mit der Wasserkraft verbunden. Seit Jahrzehnten nutzen Stromproduzenten die grossen Wasserreservoire in den Alpen für die Stromproduktion. Wasserkraftanlagen können für den Hochwasserschutz hilfreich sein, weil im System beispielsweise Sedimente zurückgehalten werden. Gleichzeitig verändern die Bauten die Lebenswelten verschiedener Tiere und Organismen. Dies ist auch im Konzessionsgebiet der Kraftwerke Oberhasli AG (KWO) der Fall. Dem Spannungsfeld Stromproduktion und Gewässerschutz ist sich die KWO bewusst und sie nimmt das Thema ernst. Deutlich wird dies beispielsweise an der KWO-internen Fachstelle für Ökologie, die sich seit über zwölf Jahren mit einem Team von sechs Fachpersonen um alle Belange des Gewässerschutzes bei der Kraftwerke Oberhasli AG kümmert.

Pionierleistungen: Schwall-Sunk- und Restwassersanierung umgesetzt
Die Fachstelle Ökologie hat mit konkreten Projekten in der Schwall-Sunk- und Restwassersanierung zahlreiche ökologische Analysen durchgeführt und entsprechende Massnahmen für den Schutz von Fischen und Kleinstlebewesen in der Aare vorgenommen. In diesem Bereich leistet die Fachstelle Ökologie Pionierarbeit.

Im Rahmen eines Ausbaus der Kraftwerksanlagen hat die KWO 2014-2017 in Innertkirchen einen Zwischenspeicher, bestehend aus Beruhigungsbecken und Stollen gebaut, der rund 80’000 Kubikmeter Wasser fasst. Das Becken ist das erste seiner Art in der Schweiz und es sorgt dafür, dass das Wasser aus den Kraftwerken langsamer in die Aare zurückfliesst – was den Fischen und Kleinstlebewesen in der Aare zugutekommt. Vor dem Baustart haben die KWO-Ökologen zusammen mit einer Begleitgruppe, bestehend aus Vertretern des Bundesamts für Umwelt BAFU und dem Amt für Wasser und Abfalls AWA des Kantons Bern, umfassende ökologischen Analysen zum Ist-Zustand der Aare vorgenommen und entsprechende Massnahmen für den späteren, möglichst umweltschonenden Betrieb der erweiterten Anlagen getroffen. Entsprechende Monitorings zur Überprüfung der Massnahmen laufen bereits. 

Daneben hat die KWO als erstes Grosskraftwerk fristgerecht Ende 2012 die gesetzlich vorgeschriebenen Restwassersanierungen umgesetzt. Auch hier wurden zusammen mit einer Begleitgruppe, bestehend aus Amtsfachstellen, Vertretern aus der Politik und von NGOs, wie beispielsweise Fischern, Massnahmen definiert und eine Gesamtlösung für die KWO-Anlagen festgelegt. Alle ökologisch wichtigen Gewässerstrecken im Konzessionsgebiet der KWO sind seitdem restwassersaniert. Auch hier läuft bereits eine fünfjahres Monitoring, eine sogenannte biologische Wirkungskontrolle.

Ökologische Beratung und Begleitung
Die Fachstelle Ökologie ist bei der KWO beim Geschäftsbereich Grimsel Hydro integriert. Sie verfügt über viel Erfahrung in der Gewässerökologie, über ein gut ausgebautes Netzwerk zu allen wichtigen Stakeholdern und kennt die Bedürfnisse der Umweltverbände, aber auch jene der Kraftwerksbetreiber. Gerne bietet die Fachstelle Ökologie Beratung und Begleitung auch Dritten an.