Kraftwerke

Kraftwerke-Oberhasli-KWO-Peltonrad-Handeck-2

Die KWO verfügt über 13 Kraftwerke mit insgesamt 28 Turbinen, die jedes Jahr 2200 Gigawattstunden elektrischen Strom produzieren. So lässt sich auf Abruf genau die Menge Strom erzeugen, die von den Verbraucherinnen und Verbrauchern aktuell benötigt wird. Mit der Stromproduktion aus Wasserkraft trägt die KWO zu einem stabilen und zuverlässigen Stromnetz in der Schweiz und in Europa bei – und dies erst noch klimafreundlich.

Die Kraftwerke der KWO

Das Kraftwerk Fuhren ist wichtig, um das Wasser aus dem oberen Gental und vom Engstlensee zu nutzen. Gleichzeitig kann Gadmerwasser Richtung Trift gepumpt werden. Von dort wird es entweder via Hopflauenen genutzt oder via Stollen an die Handeck im Aaretal übergeleitet und weiter in den Räterichsbodensee gepumpt.

Bauzeit 1958-1960

1 Turbine
10 Megawatt (Nettoleistung)
3 Kubikmeter pro Sekunde
Nennfallhöhe 381 Meter

1 Pumpe (Francisrad)
4 Megawatt (Nettoleistung)
2 Kubikmeter pro Sekunde
Nennförderhöhe 184 Meter

Das Kraftwerk Hopflauenen im Gadmental besteht aus drei Maschinengruppen. Zwei nutzen Wasser aus dem Triftgebiet, die dritte das Wasser aus dem Gental.

Bauzeit 1962-1967

Trift
2 Doppel-Peltonturbinen
87 Megawatt (Nettoleistung)
24 Kubikmeter pro Sekunde
Nennfallhöhe 450 Meter

Leimboden
1 Doppel-Peltonturbine
6 Megawatt (Nettoleistung)
2 Kubikmeter pro Sekunde
Nennfallhöhe 320 Meter

Innertkirchen 1 ist eines der wichtigsten Kraftwerke der KWO. Es bildet den Abschluss der Kraftwerksketten im Aaretal. Das Kraftwerk hat eine sehr grosse Leistung und die KWO produziert damit vor allem Spitzen- und Regulierenergie.

Die KWO hat 2002 während vier Jahren in das Kraftwerk Innertkirchen 1 investiert und die Anlage damit aufgewertet. So wurde ein zweiter, paralleler Stollen zwischen der Handeck und dem Wasserschloss Kapf gebaut. Die bestehenden fünf Turbinen des Kraftwerks erhielten neue Wellen- und Laufräder sowie neue Maschinen-Trafos. Dank der Investitionen kann das Kraftwerk 55 Gigawattstunden pro Jahr mehr produzieren als vorher.

Bauzeit 1940-1942 / 2002-2007 Modernisierung

5 Peltonturbinen
240 Megawatt (Nettoleistung)
43 Kubikmeter pro Sekunde
Nennfallhöhe 670 Meter

Mit Innertkirchen 1A hat die KWO das Kraftwerk Innertkirchen 1 mit einer neuen, leistungsstarken 150 Megawatt Peltonmaschine ausgebaut. Gleichzeitig wurde ein paralleler Druckschacht vom Wasserschloss Kapf nach Innertkirchen erstellt. [/caption]

Bauzeit 2012-2016

1 Peltonturbine
154 Megawatt (Nettoleistung)
26 Kubikmeter pro Sekunde
Nennfallhöhe 665 Meter

Das Wasser, das in Innertkirchen 1 und 1A durch die Turbinen läuft, fliesst seither durch einen Unterwasserstollen und ein grosses Beruhigungsbecken in die Aare zurück. Dadurch trägt die KWO auch der Nachhaltigkeit Rechnung, denn die Wasserrückgabe variiert weniger schnell und die Fischdurchgängigkeit fürs Gadmerwasser, die Aare und das Urbachwasser sind so erfüllt.  

Das Kraftwerk Innertkirchen 2 ist ein Laufwasserkraftwerk. Es bezieht sein Wasser aus dem Ausgleichsbecken Hopflauenen. Seine Leistung kann die KWO nur begrenzt nutzen, um Schwankungen in der Stromproduktion auszugleichen.

Bauzeit 1964-1968

2 Francisturbinen

54 Megawatt (Nettoleistung)
30 Kubikmeter pro Sekunde
Nennfallhöhe 225 Meter

Innertkirchen 3 ist ein typisches Laufwasserkraftwerk. Die KWO nutzt damit das Wasser aus dem Urbachtal. Dank der 6-düsigen Peltonturbine in diesem Kleinkraftwerk kann die KWO auch kleine Wassermengen effizient nutzen.

Bauzeit 2015-2016

1 Peltonturbine
3 Megawatt (Nettoleistung)
3 Kubikmeter pro Sekunde
Nennfallhöhe 131 Meter

Das Kraftwerk Handeck 1 ist für die KWO mit Tradition und etwas Nostalgie verbunden. Denn es ist das erste Kraftwerk der KWO, das anno 1925 gebaut wurde. Auch heute noch funktionieren die fast neunzigjährigen Maschinen einwandfrei, unter anderem dank Ersatz von Schlüsselkomponenten und moderner Steuerung. Das Wasser für dieses Kraftwerk stammt aus dem Gelmersee.

Bauzeit 1925-1932

2 Peltonturbinen
44 Megawatt (Nettoleistung)
10 Kubikmeter pro Sekunde
Nennfallhöhe 540 Meter

Das Kraftwerk Handeck 2 liegt komplett unter der Erde und ist ein wichtiger, solider Pfeiler in der KWO Kraftwerksfamilie. Heute wird mit dem Wasser, das hier durch die Turbinen läuft, vor allem Spitzen- und Regulierenergie zum Ausgleich des Stromnetzes produziert. Nach gut 60 Jahren Betrieb hat die KWO die Steuerung der vier Turbinen komplett erneuert.

Bauzeit 1947-1950 / 2009-2012 Modernisierung

4 Peltonturbinen
124 Megawatt (Nettoleistung)
33 Kubikmeter pro Sekunde
Nennfallhöhe 460 Meter

Handeck 2A ist ein Erweiterungsbau des Kraftwerks Handeck 2 mit einer 90 Megawatt Peltonmaschine. Gleichzeitig wurde ein paralleler Stollen vom Räterichsbodensee an die Handeck gebaut, inklusive paralleler Druckleitung.

Bauzeit 2012-2016

1 Peltonturbine
91 Megawatt (Nettoleistung)
24 Kubikmeter pro Sekunde
Nennfallhöhe 457 Meter

Kraftwerke-Oberhasli-KWO-Handeck-3

Das Kraftwerk Handeck 3 ist eine komplexe Anlage mit mehreren Funktionen. Mit der dort installierten, speziellen Isogyre-Pumpe lässt sich Wasser vom Räterichsbodensee in die Anlagen im Gadmertal oder an die Handeck hin und her verschieben. So ist es möglich, die Produktion ganz nach Bedarf zu regulieren.

Bauzeit 1972-1976

1 Pumpenturbine Isogyre
48 Megawatt (Nettoleistung im Pumpbetrieb)
55 Megawatt (Nettoleistung im Turbinenbetrieb)
9 Kubikmeter pro Sekunde (im Pumpbetrieb)
14 Kubikmeter pro Sekunde (im Turbinenbetrieb)
Nennförder- beziehungsweise Nennfallhöhe 460 Meter

Das Kraftwerk Grimsel 1 besteht aus zwei Maschinen. Die Turbine Oberaar ist die ältere der beiden und die Nachschubturbine Grimsel wurde 20 Jahre später hinzugebaut. Die Oberaar-Turbine produziert Strom mit Wasser, das vom Oberaarsee in den Räterichsbodensee fliesst. Und in der Grimsel-Maschinengruppe wird Wasser vom Grimselsee in den Räterichsbodensee abgearbeitet. Ab dem Jahr 2004 hat die KWO das Kraftwerk Grimsel 1 während zweier Jahre erneuert. Die alte Nachschubturbine wurde durch eine leistungsstärkere Maschine ersetzt. So kann KWO Grimselstrom 25 Gigawatt mehr Energie pro Jahr produzieren.

Maschine Oberaar
Bauzeit 1950–1954 / 2004–2006 Modernisierung

1 Doppel-Peltonturbine
34 Megawatt (Nettoleistung)
8 Kubikmeter pro Sekunde
Nennfallhöhe 493 Meter

Nachschubmaschine Grimsel
Bauzeit 2004-2006 Modernisierung

1 Francisturbine
26 Megawatt (Nettoleistung)
20 Kubikmeter pro Sekunde
Nennfallhöhe 151.5 Meter

Das Kraftwerk Grimsel 2 ist ein Pumpspeicherwerk, das aus vier Maschinengruppen mit je einem Pumpen- und einem Turbinenrad an der gleichen Welle besteht. Diese zweifache Funktion ist wichtig für die KWO. Denn ist im Stromnetz zu viel Kapazität, beispielsweise nachts, pumpen die Maschinen von Grimsel 2 Wasser vom Grimsel- in den Oberaarsee. So wird einerseits Energie verbraucht und dadurch das Stromnetz entlastet. Andererseits wird Wasser gespeichert, aus dem die KWO bei Bedarf wieder neuen Strom erzeugen kann.

2012 wurden das Pumpspeicherwerk Grimsel 2 während vier Jahren modernisiert. Gemeinsam mit dem Technologiekonzern ABB baute die KWO den weltweit leistungsstärksten Frequenzumrichter für einen Pumpspeicherbetrieb ein. Mit der Leistung von 100 Megawatt trägt dieser Frequenzumrichter wesentlich dazu bei, den Pumpspeicherbetrieb effzienter und flexibler zu gestalten. Für diese Innovation erhielten die KWO und ABB 2014 vom Bundesamt für Energie den «Watt d’Or», das Gütesiegel für Energieexzellenz.

Bauzeit 1973-1980 / 2012-2016 Modernisierung

4 Francisturbinen und 4 Pumpen
388 Megawatt (Nettoleistung im Trubinenbetrieb)
392 Megawatt (Nettoleistung im Pumpbetrieb)
100 Kubikmeter pro Sekunde (Turbinenbetrieb)
77 Kubikmeter pro Sekunde (Pumpbetrieb)
Nennfall- beziehungsweise Nennförderhöhe 430 Meter

Das Kraftwerk Grimsel Nollen liegt 140 Meter unter dem Alpinhotel Grimsel Hospiz. Das Kraftwerk ist in die bestehenden Anlagen und Kavernen integriert. Vom Nollen kann das Wasser aus dem Grimselsee in den Gelmersee geführt und gleichzeitig Strom produziert werden.

Bauzeit 2017

1 Francisturbine
1,4 Megawatt (Nettoleistung)
3 Kubikmeter pro Sekunde
Nennfallhöhe 47.5 Meter